Gratis Ebook herunterladen Schuhhaus Pallas. Wie meine Familie sich gegen die Nazis wehrte, by Amelie Fried
Schuhhaus Pallas. Wie meine Familie sich gegen die Nazis wehrte, by Amelie Fried
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Im November 2004 erhielt die renommierte Journalistin Amelie Fried einen Anruf ihres Mannes aus den USA. Bei Recherchen im Leo Baeck Institut war er auf den jüdischen Verwandten Max Fried gestoßen: ein Name, mit dem Amelie Fried nichts anfangen konnte. Trotzdem begann sie zu recherchieren, als sie erfuhr, dass Max Fried in Auschwitz ermordet worden war -- und rekonstruierte so ihre eigene, unglaubliche (und unglaublicher Weise von den überlebenden Opfern verschwiegene) Familiengeschichte rund um das Ulmer Schuhhaus Pallas, die tief hineinführt in die dunkelste nationalsozialistische Vergangenheit. Eine Geschichte „von unten“, die nicht von den Parteibonzen, sondern von Nachbarn und örtlichen Polizisten bestimmt und geschrieben wurde. Der Untertitel von Frieds erschütterndem Dokument -- „Wie meine Familie sich gegen die Nazis wehrte“ -- ist etwas missverständlich. Schuhhaus Pallas ist keine (oder zumindest doch nicht vorrangig eine) Heldengeschichte. Denn Frieds Vater scheint dem „christianisierten“, aus Österreich stammenden Großvater geraten zu haben, sich von seiner „arischen“ Frau scheiden zu lassen, um das Geschäft zu retten: eine Scheidung, die auch vollzogen wurde. Als dies nichts nutzte, bemühte man sich um einen linientreuen und überaus zwielichtigen Kompagnon, der die endgültige Schließung des Schuhgeschäfts durch die Nazis allerdings auch nicht verhindern konnte. Gerade diese Ambivalenz zwischen Widerstand aus Gerechtigkeitssinn und Anpassung aus Überlebenswillen aber macht den Reiz von Frieds gut recherchierten und durch zahlreiche Dokumente illustrierten Ausführungen aus. Ein paar Dinge stören an Schuhhaus Pallas. Dazu gehört der Versuch der Autorin, die Untaten der Nationalsozialisten, die in ihrer Abscheulichkeit für sich stehen, so zu kommentieren, als ob sie dem Leser nicht zutrauen würde, das Schreckliche auch so zu verstehen. Und dazu gehört ein Anhang, der selbst Begriffe wie „Holocaust“, „Anschluss“ oder „Vernichtungslager“ erklärt -- als würde Fried unterstellen, der Leser habe sie noch nie gehört. Aber vielleicht leben wir ja auch schon wieder in einer Zeit, wo man derlei Begriffe erläutern muss. Dann allerdings wäre Schuhhaus Pallas noch wichtiger als es nach Ansicht des Rezensenten ohnehin schon ist. -- Thomas Köster, Literaturanzeiger.de
Pressestimmen
"Amelie Frieds Buch ist für Jugendliche so wichtig, weil sie nicht von Gut und Böse erzählt, nicht die Schrecken der Vernichtung in den Vordergrund stellt, sondern den schrittweisen Verlust der eigenen Selbstachtung ... Es sind die inneren Fluchten und privaten Geschichten, die den Irrsinn dieser und jeder Ideologie so anschaulich machen." Konrad Heidkamp, Die Zeit, 13.03.08"Amelie Fried beschreibt das Schicksal ihrer Familie mit großer Distanz und zugleich drängender innerer Beteiligung. Sie erzählt eine im Wortsinn tragische, bittere Familiengeschichte." Wieland Freund, Die Welt, 02.02.08"Eine Geschichte gegen das Schweigen. Und eine exemplarische Geschichte." Martina Scherf, Süddeutsche Zeitung, 14.02.08"Ein äußerst gelungener Versuch, auch junge Leser für den Themenkomplex der Schoa und des Schweigens der Opfer zu sensibilisieren." Jüdische Zeitung, 02.08"Es gibt Bücher, die müssen geschrieben werden. Amelie Frieds 'Schuhhaus Pallas' ist solch ein Buch. Es gelingt ihr hervorragend, hinter der Familiengeschichte immer wieder die historischen Umstände und Entwicklungen zu zeigen." Sylvia Schwab, Deutschlandradio Kultur, 11.02.08"Ohne Sentimentalität schreibt Fried sich in die eigene Geschichte hinein, erzählt eine persönliche, dennoch exemplarische Geschichte, die nicht nur die düsteren Seiten zeigt, sondern auch die schönen Momente." Boris Halva, Frankfurter Rundschau, 11.03.08"Besonders für Jugendliche kann diese Lektüre die historische Distanz zur NS-Zeit überwinden." Roswitha Budeus-Budde, Süddeutsche Zeitung, 26.03.08"'Es ist nie vorbei', glaubt Fried, 'und es darf niemals vergessen werden. Und das bedeutet: Wir müssen fragen.' Sie hat das auf überzeugende Weise getan." Maria Frisé, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29.03.08"Die aus Dokumenten und Gesprächen Stück für Stück rekonstruierte Geschichte lässt die Vergangenheit lebendiger werden, als ein historischer Roman es vermöchte. Denn die Spurensuche fördert keine Widerstandsgeschichte zutage, auch keine Täter- oder Mitläufergeschichte. Der Kampf um das „Schuhhaus Pallas zeigt vielmehr die moralische Komplexität des Lebens unter den Nazis." Sieglinde Geisel, Neue Zürcher Zeitung, 02.04.08"Ein gelungenes Familienporträt, das exemplarisch für viele Menschen und deren Schicksale in der Zeit des Nationalsozialismus steht. Geschrieben für ihre eigenen Kinder und alle, die nicht vergessen wollen." Brigitte, 09.04.08"Ich freue mich über das Buch von Amelie Fried. Ihr gelingt es, abstrakte Geschichte und Begriffe greifbar zu machen. Ein eindrucksvolles Zeugnis des Widerstandes, der menschlichen Selbstbehauptung in unmenschlicher Zeit." Charlotte Knobloch, Präsidentin des Zentralrates der Juden in Deutschland, 29.02.08"Ein Bericht und ein Hörbuch, die geeignet sind, um Fragen anzuregen. Was will man mehr?" Hans ten Dornkaat, Neue Zürcher Zeitung am Sonntag, 09.03.2008"Eins der wichtigsten Bücher 2008!" Bianca Wenzel, Literaturreport, 14.05.2008"Eine so dramatische wie erschütternde Familiengeschichte - Amelie Fried hat sie sachlich und behutsam aufgeschrieben. Der Spiegel, 21.07.08
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Produktinformation
Gebundene Ausgabe: 192 Seiten
Verlag: Hanser; Auflage: 8 (9. Februar 2008)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3446209832
ISBN-13: 978-3446209831
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 12 - 13 Jahre
Größe und/oder Gewicht:
14,8 x 2,1 x 21,9 cm
Durchschnittliche Kundenbewertung:
4.2 von 5 Sternen
23 Kundenrezensionen
Amazon Bestseller-Rang:
Nr. 466.300 in Bücher (Siehe Top 100 in Bücher)
1914 wurde das Schuhgeschäft in Ulm vom Großvater der Autorin gegründet.Im Lauf der Jahre wächst das Schuhhaus Pallas zum zweitgrößten renommierten Schuhhaus von Ulm heran.Die Familie Fried galt als ehrbare, fleißige und wohlhabende Kaufmannsfamilie.Amelie Fried hat durch großartige Recherchearbeit herausgefunden, wie ihre Familie Widerstand leistete und sich gegen die Nazis wehrte.Daraus entstanden ist dieses hochinteressante Buch "Schuhhaus Pallas".Es ist die Dokumentation einer tragischen Familiengeschichte, die auch darin gipfelt, dass sich die Großeltern von Amelie Fried nach vielen Repressalien sogar zur Ehescheidung gezwungen sahen, denn der Großvater war jüdischer Abstammung und die Ehefrau arisch. Dadurch glaubten Sie, das Schuhhaus retten zu können.Ich bin Frau Fried dankbar, dass Sie sich derartig viel Mühe gemacht hat und ich mit diesem Buch einen Einblick in die wahnsinnige Verfolgungs- und Vernichtungsmaschinerie der Hitlerzeit haben durfte."Wehret den Anfängen"! Ist heute so wichtig, wie damals!
Das Buch der Amelie Fried über das Schuhhaus Pallas in Ulm der 30er und 40er Jahre ist ein erschütterndes Zeugnis der alltäglichen Zurücksetzung, perfiden Benachteiligung und systematischen Verfolgung von Menschen, die aus fadenscheinig ideologischen Gründen zum Sündenbock gemacht werden sollen.Ich habe mich bei dem Buch immer wieder gefragt, warum das so ist, wozu dieser Sündenbock gebraucht wird, warum im Dritten Reich gerade die jüdische Bevölkerung – und konnte es nicht begreifen. Aber das Buch zeigt für mich, wie der Mechanismus funktioniert, wie der Mitläufer und kleine Täter nolens volens mithilft, das große Rad einer negativen Geschichte mehr und mehr anzutreiben. Das Buch zeigt deutlich, worin die Mitschuld und Verantwortung aller liegt, die nach eigener Aussage mitmachen mussten, also mitgemacht haben, weil sie den sog. Sachzwängen nicht ausweichen konnten; die aber vielleicht gestoppt werden (wie hier im Buch) von Personen, die mutig sind, sich konfrontieren, die die Stirn bieten. Vielleicht zeigt das Buch, warum auch wir heute noch in vielen Punkten mitmachen, warum wir uns nicht konfrontieren, sondern es uns als Sachzwang vorkommt, was wir tun, was wir glauben tun zu müssen.Das Buch ist für mich ein Appell an den zivilen Ungehorsam, an die Courage des Bürgers als Demokrat - und eine deutliche Studie, wie Ausgrenzung, Verfolgung und systematische Vernichtung von jedem Punkt einer politisch-gesellschaftlichen Maschinerie aus funktionieren kann; noch heute.Das Buch wird damit zu einer Mahnung an die Menschlichkeit, an die Verantwortung jedes einzelnen mitzuhelfen, im eigenen Umkreis für die Zukunft solches in jeglicher Hinsicht zu verhindern. Genau in diesem Sinne ist mir dieses Buch sehr sehr nahe gegangen. Ich kann dieses Buch daher jedem ausnahmslos empfehlen, der wissen will, wie schon im Kleinen falsche Wege entstehen, die bis zur Zerstörung von Existenzen, ganzen Lebensgrundlagen führen.Meine Bewertung generell lautet: 5 Sterne = absolut herausragend; 4 Sterne = sehr gut, sehr zu empfehlen; 3 Sterne = wirklich gut, zu empfehlen; 2 Sterne = lesenswert, aber nicht ganz überzeugend; 1 Stern = abzuraten.
Amelie Fried ist für mich eine sehr sympathische, kompetente Moderatorin, die zu keiner Zeit auch nur irgendwie aufgesetzt wirkt wie so manche ihrer Moderationskolleginnen, daher habe ich schon damals ganz begeistert ihre Bücher der "Störenfrieds" gelesen.Als ich nun von der traurigen Geschichte des Schuhhauses Pallas erfuhr, dem Schuhhaus von Amelie Fried's Großvater, war für mich, die ich immer schon sehr viel über den Holocaust gelesen habe, klar, daß ich dieses Buch unbedingt lesen wollte.Gestern habe ich meine Lektüre nun beendet u. ich muß sagen, die nicht ganz einfache Recherche über ihre Familiengeschichte ist Amelie Fried ausgezeichnet gelungen.Sie bleibt immer sachlich u. verliert nie den Faden, läßt den LeserIN aber trotzdem an ihren Gefühlen u. privaten Gedanken teilhaben. Sie wird mitfühlend an der richtigen Stelle aber nie "gefühlig". Durch die Tatsache, daß ihr eigener Vater in der Nazizeit sehr viel Leid mitmachen mußte, reichten die Schatten dieser Zeit bis in Amelie Fried's eigene Jugend u. zwar dergestalt, daß die verschlossene Art des Vater's bei ihr zu Unverständnis führte u. falsch interpretiert wurde, was aber inzwischen auch durch die Recherchen für dieses Buch weitgehend ausgeräumt werden konnte, wenn auch erst nach dem Tod des Vaters, was für Amelie Fried sicher sehr schade ist.Durch das plötzliche Auftauchen der beiden Namen ihrer Vorfahren auf einer Liste von in Auschwitz umgebrachten Juden wurde Amelie Fried erst aufmerksam auf die Tatsache, das auch in ihrer eigenen Familie viele Opfer des Nationalsozialismus zu beklagen sind, wovon sie bis dahin nichts wußte, weil es ihr als eine Art Familiengeheimnis verschwiegen worden war. So begab sie sich auf Spurensuche u. wurde fündig, sie erfuhr immer mehr u. mehr u. lernte schließlich sogar noch neue Familienmitglieder kennen, von denen sie sonst wahrscheinlich nie erfahren hätte, u. mit denen sie zumindest sonst nie in Kontakt getreten wäre, wenn ich das richtig verstanden habe.Das Buch enthält nicht nur einen Stammbaum der Familie Fried zum besseren Verständnis der Verwandschaftsverhältnisse, sondern auch noch sehr viele Fotographien auf denen man Amelie Frieds Familie auch sehen kann. So kann man sich die Menschen besser vorstellen, die hinter diesen schweren u. schrecklichen Schicksalen standen.Diese Willkür mit der Menschen, die der jüdischen Religion angehört haben, oder wie in Amelie Frieds Familie sogar dem katholischen Glauben angehört haben, aber irgendwann mal einen Verwandten in der Vorzeit hatten, der jüdischen Glaubens war, also wie Menschen aufgrund einer anderen Religion von einer verbrecherischen Clique willkürlich getötet wurden, das ist u. bleibt unvorstellbar grausam u. darf sich nie, niemals wiederholen !!!Ich habe das Buch in einem durchgelesen u. kann es nur jedem, der sich mit der deutschen Vergangenheit beschäftigen möchte, sehr empfehlen.
Die Lektüre dieses Taschenbuches hat mich sehr betroffen gemacht. Wie konnte man den jüdischen Menschen zwölf Jahre lang ein solches Unrecht antun? Warum hat die deutsche Bevölkerung dies weitgehend zugelassen?
Zum Hörbuch kann ich nichts sagen, es wurde als Geschenk verschickt. Die Beschenkte war aber sehr zufrieden. Die Lieferung war pünktlich und die CD's in sehr gutem Zustand.
Das Buch stellt mal eine andere Sichtweise dar, als die Zeitzeugenberichte. Hier setzt sich die nachfolgende Generation mit der NS-Zeit auseinander, die von den betroffenen Eltern beschämt verschwiegen wurde. Lesenswert!
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